Ab und zu bin ich das gefragt worden: „Warum schreibst du über so ein trauriges Thema wie das Alleinsein?“ Weil ich finde, dass es so traurig überhaupt nicht ist. Ich bin sehr gern allein. Und genau damit bin ich nicht allein. Immer mehr Menschen entdecken, dass sie es genießen können, ganz für sich zu sein. Ja, dass sie es sogar brauchen, um in unserer schnelllebigen Zeit immer wieder zu sich und in ihre Kraft zu finden.
Aber, es stimmt: Alleinsein hat einen schlechten Ruf. Ich bin mir sicher: Genau deswegen leiden so viele darunter, sie kommen sich falsch, „blöd“, bemitleidet vor, wenn sie oft allein sind. Doch genau damit wird sein Ruf nicht besser. Dieser Teufelskreis gehört endlich durchbrochen. Auch deswegen habe ich das Buch geschrieben. Es zeigt aus meiner persönlichen Erfahrung, aber auch aus der vieler meiner Gesprächspartner und vieler Autoren, die ich dazu las, dass das Alleinsein viele positive Überraschungen für uns bereithält. Wir müssen uns nur trauen, uns darauf einzulassen und nicht mehr wegzulaufen. Solange wir vor dem Alleinsein fliehen, fliehen wir vor uns selbst.
Das Spannende ist: Wenn wir uns darauf einlassen und „durch das Alleinsein durchtauchen“, wie ich es gern nenne, dann zeigen sich bald neue, tiefere, vielfältigere Verbundenheiten. Das zumindest ist meine Erfahrung – und zu der möchte ich auch meine LeserInnen ermutigen.